Im Haus der Völker in Schwaz werden Gegenstände aus Blei ausgestellt, die erst vor wenigen Jahren aufgetaucht sind: die Islamische Bleisammlung. Bis zu dieser Entdeckung ging man davon aus, dass Keramikwaren im alltäglichen Gebrauch sowie Glas- und Bronzegegenstände im gehobenen und höfischen Bereich verwendet wurden. Zur Herstellung von Jagd- und Kriegswaffen bediente man sich am Eisen, Schmuck wurde aus Elfenbein, Kristallen und Halbedelsteinen gefertigt.
Die Frage, ob das unansehnliche und zu weiche Metall „Blei“ auch für Gebrauchsgegenstände benutzt wurde, ist damit in den letzten Jahrhunderten erst gar nicht aufgekommen. Natürlich befanden sich in der einen oder anderen Sammlung unter anderen, selten verarbeiteten Materialien kleinere Anhänger, Spinnwirteln usw. aus Blei, die aber weder Beachtung fanden, noch außer wenigen Hinweisen bei Grabungen erwähnt wurden.
Als in den Jahren 2005 bis 2007 große Tierfiguren und Behälter aus Blei auftauchten, wurde eine bis dahin verschollene Kultur wieder entdeckt. Die Ausstellung „Islamische Bleisammlung, Wiederentdeckung einer bisher verschollenen Kultur“ soll Einblicke in die Lebensformen der damaligen Zeit geben und mit welchen Materialien die Menschen gearbeitet und gelebt haben.
Datum: 31.03.2008
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