Die große Freilichtbühne über der mittelalterlichen Stadt Rattenberg wird heuer zum Austragungsort einer ganz besonderen Inszenierung des Klassikers Lysistrata.
Regisseur und Autor Manfred Schild führt das antike Stück in die Postmoderne und zeigt in seinem "Lysistrata oder Der Liebeskrieg" in heiterem Comicstil die heute immer noch aktuellen Differenzen zwischen Mann und Frau auf.
Die Handlung ist schnell erzählt. Im Jahre 411 vor Christus befinden sich die beiden Städte Athen und Sparta im Krieg. Um dem sinnlosen Kampf ein Ende zu setzen, verschanzt sich Lysistrata mit den Athenerinnen und Spartanerinnen auf der Akropolis. Ihre einzige Waffe, scheint der Liebesentzug. Als der Leidensdruck der Männer angesichts der sexuellen Verweigerung zu stark wird, entscheiden sie sich notgedrungen für den Frieden. Die Antikriegskomödie verbindet kühne Sexualgroteske und pazifistische Utopie zu einem heiteren Stück: der Liebeskrieg auf dem Schlachtfeld zwischen Küchenherd und Kuschelbettchen.
„Testosteronis“, „Psychopathos“ und Co lauten die Namen der Darsteller in Lysistrata, die viel von den Charakteren der Figuren erahnen lassen. Die Komödie hält einige Überraschungen parat: neben pointierten Sprüchen treten die Heere der Spartaner in bayerischer Mundart gegen ihre Athener Gegenspieler an. Dazu schickte Obfrau Claudia Lugger einen Teil der Darsteller zum Sprachkurs „Bayerisch für Anfänger“.
Säulen, Aquädukte und griechische Büsten: die Kulisse im Stil der Antike baute der Bau- und Zimmermeister Erich Eberharter aus Kaltenbach. Premiere ist am 27. Juni. Gespielt wird dann bis Anfang August.
Seit 1954 wird jedes Jahr im Sommer auf der Ruine im mittelalterlichen Städtchen Rattenberg Theater gespielt. Hier ist der Volksschauspielverein Schlossbergspiele Rattenberg beheimatet, der auf eine lange Theatertradition zurückblicken kann: so werden alle Kostüme und Theaterrequisiten in Eigenregie hergestellt und viele freiwillige Helfer tragen jedes Jahr aufs Neue zum Gelingen der aufwändigen Theaterproduktionen bei. Der Spielplan reicht von Shakespeare über Schönherr, Kranewitter, Orff, Turrini, Dürrenmatt und Horvàth bis zu Felix Mitterer, der auf der Freilichtbühne seine "Hutterer" uraufgeführt hat und im Jahr 2009 ein weiteres historisches Stück, den "Speckbacher", entstehen lässt.
Kartenreservierung:
Tickets 05337/93570 oder 05337/93571
Wettertelefon ab 18 Uhr Tel. 05337/ 64 818 (Auskunft bei unsicherer Witterung)
Gutscheine sind erhältlich beim TVB Alpbachtal Seenland in Rattenberg.
www.schlossbergspiele-rattenberg.at
Datum: 19.06.2008
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