Das Geheimnis der libyschen Wüste im Ferdinandeum

Das Geheimnis der libyschen Wüste im Ferdinandeum Das Geheimnis der libyschen Wüste im Ferdinandeum

Mit der Ausstellung „Das Geheimnis der Wüste, ein Tiroler Beitrag zur Erforschung der libyschen Sahara“ begann im Ferdinandeum eine Reihe von Ausstellungen im Tiroler Landesmuseum über „Tiroler Forscher in der Welt“.

In der derzeit laufenden Ausstellung im Ferdinandeum werden die vielfältigen Landschaftstypen der Sahara, Fossilien und die prähistorischen Kulturen mit ihren Felsbildern sowie Artefakte vom Paläolithikum bis zum Neolithikum gezeigt und damit vielfach Unbekanntes aus unserem gemeinsamen menschlichen Erbe wieder ans Licht geholt und sichtbar gemacht.

Silberschmuck sowie Lederarbeiten der Tuareg und farbenprächtiger emaillierter Schmuck der Berber spannen den Bogen zum Heute. Zudem sind Originalpräparate ehemals in der Sahara verbreiteter Großsäuger, Reptilien und Vögel zu sehen, die den einstigen Wasserreichtum belegen. Der Besucher hat die Möglichkeit sich als "Felsbildkünstler" zu betätigen, ein reichhaltiges Rahmenprogramm vermittelt zusätzlich Informationen zum Thema.

Die Sahara im Fezzan, der südlichsten Provinz Libyens, ist eines der bedeutendsten Felsbildzentren der gesamten Sahara und gleicht einem prähistorischen Freilichtmuseum. Auf eng begrenztem Raum sind hier in den vergangenen Jahrtausenden - in den heute von Sandwüste umgebenen Gebirgsmassiven/Plateaus des Messak Sattafet und Messak Mellet in Wechselwirkung mit dem Klima - Kulturen entstanden und von nachfolgenden wieder abgelöst worden. Die Entdeckung der prähistorischen Felsgravuren in den bis zu 80 Meter tiefen Wadis (Flusstälern) geht auf Heinrich von Barth 1850 zurück. Seit 1976 erforschen dieses einzigartige und zum Teil schwer zugängliche Gebiet Dr. Rüdiger und Gabriele Lutz aus Innsbruck. Sie haben nicht nur eine systematische Dokumentation der oft monumentalen Felsgravuren, aus diesem bisher wenig erforschten Sahararaum aufgebaut, die den Wandel vom Jäger zum Ackerbauer und Viehzüchter aufzeigt, sondern damit auch neue Quellen zur frühen Kulturgeschichte des Menschen erschlossen.

Für die Gravierungen, die uns durch ihre Ästhetik in Staunen versetzen, wurden durch verschiedene Techniken Vertiefungen im Sandstein angefertigt, die eine helle Linie auf dunkler Felsoberfläche ergaben und uns unter anderem mit den zahlreichen Jagdtechniken der Steinzeitmenschen vertraut machen.

Als zeitgenössischer Kunstbeitrag zur Ausstellung wird die Installation „an area, a territory, a zone“ von Michael Höpfner gezeigt, in dessen Schaffen dem „Ergehen“ einer Landschaft eine bedeutende Rolle zukommt. Das Ergebnis seiner oftmals wochenlangen Wanderungen durch zumeist unwegsame Landschaften, wie Hochgebirgslandschaften oder Wüsten, sind äußerst subtile und nuancierte s/w-Fotografien und Zeichnungen, die ihm gleichsam als Erinnerung dienen und in denen er das „Zerbrechliche“, d.h. jene Welt, die unter seinen Füßen „unmerklich zerbricht“ (M. Höpfner) festhält. 2004 hat Höpfner gemeinsam mit einer Reihe von anderen Künstlern und Künstlerinnen an einer vom Institut für Medienkunst / Kunst und Wissenstransfer der Universität für angewandte Kunst Wien durchgeführten Sahara-Expedition teilgenommen. Die daraus entstandene Installation zeigt Höpfners persönlichen Zugang zur Wüstenlandschaft, abseits dem wissenschaftlichen oder gar touristischen Blick.

Verschiedene Vermittlungsangebote im Ferdinandeum enthalten unterschiedliche Angebote, um mit dem Thema Wüste vertraut zu werden. Dazu gehören Lesungen, Themenführungen, After Work „Kunst in Kürze“, Familien-Rundgänge und Gruppenprogramme für Kindergärten, Schulen und Jugendgruppen.

Foto: www.tiroler-landesmuseen.at

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